agrimand Agrar Magazin

Flexitarier als neue Zielgruppe für Landwirte

Geschrieben von Agrarmagazin | 11.07.24 11:31

 

Flexitarier tragen zum Klimaschutz bei

 

Flexitarismus trägt zum Klimaschutz bei und obwohl die Menschen hierbei nicht komplett auf Fleisch verzichten, ist dies besser als jeden Tag Fleisch zu verzehren. Allein 2018 wurden weltweit rund 360 Millionen Tonnen Fleisch produziert. In den 1970er-Jahren war es gerade mal ein Drittel davon. Die Menge an Fleisch, die jedes Jahr produziert wird, bringt weitreichende Konsequenzen mit sich, sowohl in ökologischen als auch in sozialen und ethischen Bereichen. So ist etwa der CO2-Fußabdruck bei der Produktion von Kuhmilch drei- bis viermal so hoch wie bei pflanzlichen Milchalternativen. Zudem ist auch der Flächen- und Wasserverbrauch bei Kuhmilch höher als bei Milchalternativen. Milchalternativen tragen zum Umwelt- und Klimaschutz bei. Für die Herstellung von einem Liter Kuhmilch werden 80% mehr Land benötigt als bei einem Liter Hafermilch. Und in den nächsten 10 Jahren könnte die Menge an produziertem Fleisch noch um weitere 40 Millionen Tonnen steigen. So könnten etwa die Pariser Klimaschutzziele nicht erreicht werden. Um diese Ziele zu erreichen, muss der Fleischkonsum deutlich verringert werden.

Seit 1991 ist er zwar in Deutschland um sieben Prozent zurückgegangen, doch der Verbrauch liegt immer noch bei 60 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Laut den klimawissenschaftlichen Empfehlungen dürfte der Verbrauch allerdings nur bei 15 Kilogramm liegen. Die Ernährung der Menschen müsste durchaus pflanzenbetonter werden. Dies zu erreichen, stellt jedoch eine große Herausforderung dar.

 

Alternativprodukte – Nicht nur für Flexitarier

Daher ist es positiv zu bewerten, dass es immer mehr Alternativprodukte gibt. Bei den Milchalternativen, den sogenannten Drinks, wird die Auswahl immer größer. So gibt es sie inzwischen schon mit Hafer, Soja, Mandel, Reis, Lupinen, Dinkel und als Kokosnussmilch. Und die gute Nachricht: Die Drinks werden immer beliebter.





Auch bei den Fleischalternativen tut sich etwas: so gibt es etwa Seitan. Seitan besteht aus Weizeneiweiß, auch als Gluten bekannt. Dazu kommen Wasser, Kräuter und Gewürze. Seitan kann für verschiedene vegetarische Fleischgerichte, etwa für Gyros, Schnitzel oder Würstchen verwendet werden.

Eine weitere Fleischalternative stellt Tofu dar. Tofu ist reich an Proteinen und Eisen. Hergestellt wird Tofu aus geronnener Sojamilch. Die Herstellung gleicht hierbei der Herstellung von Quark oder Käse aus Tiermilch. Deshalb wird Tofu auch als Sojaquark, Bohnenkäse oder Bohnenquark bezeichnet.

 

Ausreichend Anbauflächen für Alternativprodukte

Um eine pflanzenbasierte Ernährung sicherzustellen, braucht es ausreichend Anbauflächen, sowohl für die Herstellung von Milch- und Fleischalternativen als auch für den Anbau von Gemüse. Die Milch- und Fleischalternativen eröffnen Ihnen die Möglichkeit, neue Absatzmärkte zu entdecken. Wenn Sie bisher Ihre Fläche für die Tierhaltung genutzt haben, können Sie zukünftig Ihr Augenmerk auf den Anbau dieser Alternativen legen. Denn der Bedarf an Weizen, Hafer, Soja und auch an Gemüsesorten, wie Mais oder Bohnen wird in den nächsten Jahren weiter steigen.

Wie Sie sehen, ist die Landwirtschaft ständig im Wandel. Verlieren Sie nicht den Anschluss und stellen Sie sich auf neue Märkte ein.